Heute will ich euch ein sehr bekanntes aber auch oft verkanntes Wildkraut vorstellen.
Wer den Giersch im Garten hat, wird ihn zumeist bekämpfen, da er ein sehr einnehmendes Wesen hat und andere Pflanzen im Garten verdrängt.
Besser jedoch ist die Devise: „Lass dich vom Giersch nicht ärgern, iss ihn einfach!“
Als Doldenblütler hat der Giersch ätherische Öle, die ihm einen intensiven Geschmack verleihen. Er lässt sich deshalb gut als Würzkraut ähnlich wie Petersilie verwenden.
Dazu pflückt man die Jungen Blätter. Die schon etwas größeren Blätter verwendet man gedünstet entweder als reines Gierschgemüse oder gemischt mit Karotte, Lauch und co.
Der intensive Geschmack macht sich auch in der Kräuterlimonade sehr gut. Dazu nimmt man schon ältere Blätter mit Stängel. Diese werden gebrochen und über Nacht in Apfelsaft gelegt. Zitronenmelisse und Minze können gut dazu kombiniert werden. Der Saft wird dann abgesiebt und gemischt mit Wasser getrunken.
Um in den Genuss dieser Leckereien zu kommen muss man den Giersch aber sehr gut kennen. In seiner Familie gibt es nämlich auch ein paar giftige Verwandte, die ebenfalls weiße Doldenblüten haben.
Der Giersch hat aber zwei sehr gute Erkennungsmerkmale.
Erstens die Dreierregel: Der Blattstängel ist dreikantig und trägt drei gefiederte Blätter, die sich wiederrum in drei Fiedern aufteilen.
Zweitens, der Geißfuß: Zieht man den Blattstängel vorsichtig aus der Erde kommt der Geißfuß – also die Blattscheide zum Vorschein, ein ebenfalls sicheres Merkmal.
Als sogenannter „Erdholler“ findet der Giersch Plätze unter Sträuchern und Büschen toll – vielleicht gönnen wir ihm diesen Platz und dürfen dafür seine Würze genießen!