Der starke Lauch! Wenn er erscheint ist der Winter vorüber.
Seinen Namen hat er dem Bären (= ursus) zu verdanken, der sich nach dem Winterschlaf gierig auf den Bärlauch stürzt und ihn verspeist. Früher taten es die Menschen dem Bären gleich um ebenso stark zu werden wie dieser.
Auch heute genießen wir den Bärlauch gerne und versorgen so unseren Körper mit gesunden Nährstoffen. Seine Inhaltsstoffe sind blutreinigend, krampflösend, entzündungshemmend, antibakteriell, keimtötend, blutdrucksenkend.
Eine Tinktur, hergestellt aus Blättern, Blüten und Zwiebeln des Bärlauchs in Alkohol, kann uns das ganze Jahr über ein guter Begleiter in Erkältungszeiten sein.
Toll schmeckt Bärlauch natürlich als Pesto zu Nudeln, als Bärlauchsuppe oder einfach in Quark zu Kartoffeln – der Kreativität in der Küche sind hier keine Grenzen gesetzt. Als Bärlauchwürzpaste (Bärlauch püriert in Olivenöl mit etwas Salz) lässt sich sein Geschmack super konservieren und jedes Gericht damit verfeinern.
Beim Sammeln ist aber genaues Hinschauen gefragt, denn der Bärlauch kann leicht mit tödlich giftigen Pflanzen wie Maiglöckchen, Herbstzeitlose und Aronstab verwechselt werden. Wichtige Merkmale sind das lang gestielte, lanzettliche Blatt, das einzeln steht. Knickt man das Blatt quer zur Mittelrippe hört man ein leises knacken wenn die Mittelrippe bricht. Auch die Blüte wächst einzeln direkt aus der Zwiebel. Sie bildet mit ihren kleinen, weißen Blüten eine Scheindolde. In der Blütezeit verwandeln sich dann grüne Auen in ein weißes Meer.
Den Geruch als Merkmal zu nehmen kann trügerisch sein, da die Finger schon nach dem Pflücken von wenigen Blättern den Geruch annehmen. Deshalb ist es wichtig die Augen offen zu halten und jedes Blatt einzeln zu pflücken. Ein Beobachten des Bärlauchbestandes über das ganze Jahr kann ebenfalls hilfreich sein. So kann man an den verschiedenen Blüten erkennen ob sich vielleicht doch ein „Doppelgänger“ versteckt.
Wichtig ist es den Bärlauch kennenzulernen – er ist es auf jeden Fall wert, denn schon der Kräuterpfarrer Künzle lobt ihn als „eine der stärksten und gewaltigsten Medizinen in des Herrgotts Apotheke“.