„Stärke für die inneren Kräfte“
Für mich ist die Engelwurz eine der imposantesten Pflanzen die ich kenne – eine echte Kraftpflanze!
Heimisch ist sie in den nördlichen Breiten. Man findet sie in den feuchten Wäldern Islands, Grönlands, Lapplands oder Skandinaviens.
Wir können den Doldenblütler in unserem Garten kultivieren. Ein humoser, feuchter Boden bietet den richtigen Platz. Die Samen werden am besten im Herbst gesät oder vorgezogene Pflanzen im Frühjahr gesetzt. Da Schnecken die jungen Pflanzen lieben empfiehlt sich ein Schneckenschutz. Ansonsten ist die Engelwurz recht unkompliziert. Im ersten Jahr werden sich nur die 2- bis 3-fach gefiederten Grundblätter bilden. Die imposante Blüte, die auf einem 2 Meter hohen Stängel sitzt erfreut uns erst im zweiten Jahr. Sie ist ein Paradies für Insekten.
In der Volksmedizin der nordischen Länder war die Engelwurz eine wichtige Heilpflanze. Ihre vielen Namen erzählen von den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten – „Angst-, Brust-, Gift-, Zahn-, Zauber- oder Liebeswurz“ wurde sie genannt.
Den Namen Erzengelwurz bekam die Archangelika zu Pestzeiten, als ein Erzengel einem frommen Mann die Pflanze als Retterin in höchster Not zeigte. Ein Wurzelamulett um den Hals gehängt sollte vor bösen Dämonen und vor angezauberter Impotenz schützen.
Die Stängel und Blätter der Engelwurz können als Wildgemüse zubereitet werden. Die Wurzel verwenden wir getrocknet für Tees, Tinkturen, Salben oder als Räucherwerk. Je nachdem welche Inhaltsstoffe wir für uns nutzen wollen. Ätherische Öle, Bitterstoffe (sind Verdauungsanregend), Gerbstoffe, Pflanzensäuren, (Furano-)Kumarine sind in der Engelwurz enthalten. Engelwurzsalbe ist auch in der Apotheke erhältlich. Bei Schnupfen und verstopfter Nase haben wir die Nasenflügel unserer Kinder regelmäßig damit massiert um ihnen das Atmen zu erleichtern.
An den erdigen Geruch muss man sich erst gewöhnen. Dieser zeigt uns die erdende Wirkung die die Engelwurz auf uns ausübt.
Die kleine Schwester der Erzengelwurz, die Waldengelwurz wächst bei uns in Wäldern. Oft habe ich sie schon beim wandern in unseren Bergen entdeckt. Ihre Blätter und Blattstängel kann man ebenfalls als Wildgemüse genießen.
Da die Engelwurz zu den Doldenblütlern gehört, ist es sehr wichtig sie genau bestimmen zu können, bevor man sie sammelt. Da sie auch mit dem giftigen Schierling verwechselt werden kann.
Wenn ihr die Gelegenheit habt, in einem Kräutergarten oder einer Kräutergärtnerei eine Erzengelwurz zu sehen, lasst euch von ihrer Ausstrahlung in den Bann ziehen!