Jeder kennt sie, die Königin der Blumen – die Rose! Es ist kaum ein Garten zu finden, in dem nicht mindestens ein Rosenstrauch wächst. Natürlich sind dies meist gezüchtete Arten die robust, intensiv duftend, großblütig usw. sein sollen. Deshalb gilt die Empfehlung, die Früchte der Hundsrose zu verwenden. Sie ist die am häufigsten in Mitteleuropa wildwachsende Art der Rosen. Ihre Blüten sind wie bei allen Rosengewächsen 5 zählig. Das heißt immer 5 Blütenblätter und 5 Kelchblätter. Auch bei den gezüchteten Rosen ist diese Regel zu erkennen. Bei den gefüllten Blüten ist die Anzahl der Blütenblätter immer ein Vielfaches von Fünf. Der buschige Strauch ist ausdauernd und kann sich über die Wurzelausläufer weit ausbreiten. Die biegsamen jungen und holzigen alten „Stängel“ sind geschützt durch unzählige Stacheln. Was uns das Sammeln nicht unbedingt leichter macht.
Im Herbst bilden sich bei allen Rosen Scheinfrüchte, die im Inneren kleine Nüsschen enthalten. Diese sind eingebettet in Härchen, die uns aus der Kindheit als Juckpulver bekannt sind.
Wir sammeln die noch festen, aber doch schon eindrückbaren Hagebutten. Solange unsere Gartenrosen ungespritzt sind, können wir natürlich auch deren Früchte sammeln. Der Vitamin- und Mineralstoffgehalt schwankt je nach Sorte, Standort und jährlich wechselndem Wetter. Trotzdem beinhalten alle Sorten dieselben Stoffe.
Die Früchte der Kartoffelrose sind größer im Durchmesser und eher rund. Dadurch haben sie mehr Fruchtfleisch und eignen sich deshalb gut zur Herstellung von Mark und Marmelade. Selbst habe ich das aber noch nicht ausprobiert – Marmelade und Mark stehen auf meine Todo-Liste für das nächste Jahr.
Die kleineren, länglichen Früchte der Hundsrose und ihrer Schwestern sammle ich zum Trocknen und mache daraus Hagebuttenpulver. Dazu trockne ich die von Strunk und Schmutz gereinigten Früchte im Ganzen oder halbiert. Je nachdem wie es mir die Zeit erlaubt. Zum Trocknen breite ich die Früchte luftig verteilt auf ein Küchentuch aus und decke sie mit diesem auch ab. Alle paar Tage werden die Hagebutten umgedreht. Wenn sie beim andrücken zerbröseln, sind sie vollständig trocken. Das ist wichtig um ein späteres schimmeln zu vermeiden. In einem Dörrapparat geht dies natürlich schneller und mit geringerer Schimmelgefahr.
Mitsamt den Kernen und Härchen werden die vollständig trockenen Hagebutten in einem Hochleistungsmixer zu feinem Pulver vermahlen. Ich verwende absichtlich Schale und Kerne, da die Kerne bei Gelenkbeschwerden und Arthrose Linderung verschaffen sollen. Luftdicht, kühl und dunkel gelagert kann das Pulver gut aufbewahrt werden.
Jeden Tag einen Teelöffel davon zu Joghurt, Porridge oder Smoothie und schon kommt man der empfohlenen Tagesration an Vitaminen etwas näher und füllt den Mineralstoff Haushalt auf.
Hier noch ein paar Infos zu Vitamin C:
Pro Tag werden 95 mg für Frauen und 105 mg für Männer empfohlen. Da Vitamin C wasserlöslich ist, wird es bei Überdosierung ausgeschieden. Der Vitamin C Gehalt von Hagebutten kann bei 300 – über 1000 mg /100 g liegen. Im Vergleich dazu wirkt die Orange fast vitaminarm. Ihr Gehalt liegt bei ca. 50 mg / 100 g. Um den Tagesbedarf zu decken braucht man also entweder 200 g Orange oder 10 – 30 g Hagebutte – je nach Vorliebe!